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Keine Abgabe an Minderjährige Sollte dem stattgegeben werden, dürfte das PC-Spiel wie bereits der 1999 erschienene Vorgänger-Titel "Unreal Tournament" nicht mehr beworben und Minderjährigen zugänglich gemacht werden. Das beträfe sowohl die US-Version wie auch die deutsche Ausgabe, die derzeit mit der Altersfreigabe der USK (Unabhängigen Selbstkontrolle) ab 16 Jahren angeboten wird. Die Erfahrungen mit anderen indizierten Titeln zeigen, dass damit praktisch der gesamte Verkauf eingestellt würde. Zu blutig In der Begründung führt die Stadt an, dass das Spiel in der deutschen Version zwar eine Möglichkeit biete, die Gewaltdarstellung zu entschärfen. Diese Funktion sei aber sehr leicht auszuhebeln, so dass sie keinen wirksamen Schutz darstelle. Damit unterscheide sich das deutsche UT praktisch nicht vom US-Original. Kein Widerspruch Anbieter Infogrames habe aufgrund des Umzugs der Geschäftsstelle mit Verspätung von dem Antrag erfahren und sich erst am 16. Januar schriftlich geäußert. Der Spiele-Vertrieb habe in dem Schreiben auf einen Widerspruch verzichtet. Über den Antrag wird demnächst ein dreiköpfiges Gremium entscheiden, das aus der Vorsitzenden Elke Monssen-Engberding und zwei Beisitzern besteht. Mit dem Inkrafttreten der Indizierung wird für Ende Februar gerechnet. Komplett neue Version? Offiziell sieht der Publisher Infogrames momentan noch keinen Handlungsbedarf: "Wir schauen dem Indizierungsverfahren gelassen entgegen", so PR-Manager Michael Wetzel auf Anfrage von t-games. "Falls es zu einer Indizierung kommt, werden wir zu gegebener Zeit entsprechend darauf reagieren." Viele Möglichkeiten, dies zu tun, gibt es indes nicht. Um das Spiel trotz Indizierung weiter in Deutschland verkaufen zu können, müsste der Titel neu angepasst werden. Wie in mehreren Games-Foren zu lesen ist, sei der Entwickler Epic bereits mit der Erstellung einer überarbeiteten Version für Deutschland beauftragt. Wie diese aussehen könnte, ist bislang noch nicht klar. Vergleich mit "Counterstrike" Bei Spiele-Fans ist die "Unreal"-Reihe vor allem aufgrund der exzellenten Grafik seit langem sehr beliebt. Seit Oktober 2002 hat sich UT 2003 in Deutschland mehr als 100.000 mal verkauft. Jugendschützer verurteilen hingegen die zum Teil deutliche Gewaltdarstellung. Während der Spieler in "Unreal" alleine bewaffnete Computer-Gegner abschießen muss, treten in "Unreal Tournament" mehrere Spieler über das Internet gegeneinander an. Das Spielprinzip ähnelt dem von "Counterstrike", das im Zusammenhang mit dem Amoklauf in einer Erfurter Schule am 26. April 2002 in die öffentliche Kritik geraten war. Ein Indizierungsantrag war damals gescheitert. "Unreal 2" vorerst nicht in Gefahr Die Entscheidung hat keine rechtlichen Folgen für andere Titel der Reihe. Solange bei der Behörde kein weiterer Antrag eingeht, ist weder der für den 7. Februar geplante Start des Solo-Spiels "Unreal 2 - The Awakening" noch der Verkauf des bereits erhältlichen Xbox-Titels "Unreal Championship" gefährdet. |